Bereits in den 1960er Jahren bekam meine Mutter Martha Wieland (geb. Mayr) zur Hochzeit eine Murnau-Werdenfleser Kuh von Ihrem elterlichen Hof in Hofheim bei Murnau geschenkt. Da aber auch auf unserm Hof jahrzentelang die Milchviehhaltung im Fokus stand verschwand diese Rasse wieder, bis wir uns 2016 dazu entschieden neben unserer bestehenden Mutterkuhherde der Rasse Fleckvieh auch eine Herde mit Rindern der Rasse Murnau-Werdenfelser aufzubauen. Das Besondere daran, ist, dass diese Rasse zum einen im "Oberland", wie das Voralpengebiet zwischen Weilheim und Garmisch-Partenkirchen traditionell genannt wird, heimisch ist, als auch, dass diese Rasse heute zu den am stärksten vor dem Aussterben bedrohten Haustierrassen zählt (Rote Liste: Kategorie 1 - extrem gefährdet).
Seit 2018 sind wir beim Fleischrinderverband Bayern e.V. eingetragener Herdbuchzuchtbetrieb für Murnau-Werdenfleser Rinder und hoffen mit der planmäßigen Zucht zum Erhalt dieser besonderen Rinderasse beizutragen.
Vermarktung:
Unsere Schlachttiere werden vorwiegend and die MUWE Fleischhandels GmbH vermarktet https://murnauwerdenfelser.de/, welche regionale Erzeugung, schonende Schlachtung vor Ort und höchste Qualität der Produkte in den Fokus gestellt haben. Die Spezialitäten vom Murnau-Werdenfelser Rind sind unter anderem in REWE und EDEKA Supermärkten in der Region zu erhalten. Gerne verkaufen wir auch anderen regionalen Vermarktern Tiere zur Schlachtung.
Wir verkaufen jedes Jahr gekörte Stiere und weibliche Tiere zur Zucht. Bei Interesse kommen Sie gerne auf uns zu.
Die Geschichte dieser Rinderrasse beginnt im Gebiet um Murnau am Staffelsee, das Werdenfleser Land genannt wird. So wurden 1896 in Bayern rund 62.000 Tiere dieser Rasse gezählt, welche zu dieser Zeit aufrund ihrer hervorragendenden Eignung als Zugochsen, ihrer Robustheit und einer annehmbaren Milch- und Fleischleistung weit über das Ursprungsgebiet hinaus bekannt waren. Bereits 1901 wurde der erste Rinderzuchtverband in Weilheim "Zuchtverband für das einfarbiges Gebirgsvieh" noch weit bevor mit der planmäßigen Zucht anderer Rassen begonnen wurde, für das Murnau-Werdenfelser Rind gegrüdet.
Der Niedergang dieser Rasse begann mit der Mechanisierung der Landwirtschaft in der 1960er Jahren, da hier die zuverlässigen Zugtiere zunehmend durch Landmaschinen ersetzt wurden und ihre Milchleistung nicht mit dem leistungsstärkeren Fleckvieh und Braunvieh konkurriern konnte. Da in den 1970/1980er Jahren so gut wie keine Herdbuchtiere mehr existerten intervenierte der bayerische Staat und gründete eine Rinderherde als "lebende Genreserve" auf dem Haupt- und Landgestüt Schwaiganger bei Ohlstadt und lagerte tiefgekühltes Sperma von fünf Bullen aus drei Linien (Berg, Roemer und Raudi) in einer staatlichen Spermabank ein. Von dort an blieben die Bestandeszahlen bis Mitte der 2000er mit rund 100 Herdbuchkühen konstat niedrig und erst mit steigender Beliebtheit dieser Rinderrasse in der Mutterkuhhaltung, einem gesteigertem Bewusstsein der Landwirte für die Bedeutung dieses lebenden Kulturguts und einer staatlichen Förderung zum Erhalt bedrohter Nutztierrassen steigen die Bestandeszahlen wieder etwas an.
Hier gibt es noch mehr Infos zu dieser besonderen Rinderrasse:
Gesellschaft zum Erhalt gefährdeter Haustierrassen e.V.
Für unsere Mutterkuhhaltung zeichnet sich das Murnau-Werdenfelser Rind dadurch aus, dass sie Attribute wie Langlebigkeit, Fruchtbarkeit und Widerstandsfähigkeit gegenüber rauem Klima sowohl mit einer ausreichenden Milchleistung (wichtig für die Versorgung der Kälber) als auch einem guten Fleischansatz vereinen. Zudem finden wir diese Rinder auch besonders schön und stolz mit ihrem goldgelben bis dunkelbraunem Fell, dem hell umrandeten Maul und den schwarzen Klauen und Hornspitzen.
Fehlende Bilder folgen in Kürze.
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